In Erinnerung an Peanut, 22 Jahre alt geworden, Welsh-Mountain-Pony, 125 cm groß
Diesen Herbst mussten wir Abschied nehmen von unserem ewigen Fohlen, dem kleinen Peanut. Seine freundliche, kindliche Seele hat uns alle sehr berührt, in seinen letzten vier Jahren bei uns hat er noch viele Freunde gewonnen und wird nun schmerzlich vermisst. Er ist ruhig und im Frieden mit der Welt mit tierärztlicher Hilfe gegangen, bevor sein Körper ihm zur Qual werden konnte.
Peanut kam 2020 zu uns. Wir kauften ihn für 700€ aus einem Reitstall frei und schafften ihn so schnell wie möglich nach Hause. Das arme Tierchen war in so schlechtem Zustand, dass wir schon befürchteten, alle Hilfe sei zu spät. Er trug ein viel zu enges Halfter, schien nur aus Haut und Knochen zu bestehen und bewegte sich völlig unkoordiniert.
Seine früheren Besitzer hatten ihm den Namen „Devil“ gegeben, offensichtlich hatte er sich im Stall und auf der Wiese nicht gern halftern lassen (wahrscheinlich aus Angst vor den Reitstunden, er hatte sichtlich Rückenprobleme). Daraufhin hatte man sein Halfter einfach immer drangelassen und damit er es sich nicht selbst ausziehen konnte, hatte man ein sehr sehr kleines und enges Halfter verwendet.
Als erstes entfernten wir das Halfter, darunter war die Kaumuskulatur durch den permanenten Druck des Gurtbands teilweise durchtrennt und die Nervenbahnen zum Hirn waren gequetscht, noch lange konnte man den Abdruck des Halfters in seinem kleinen Gesicht erkennen, die Augen quollen merkwürdig hervor, seine zusammengekniffene Schnute sah aus wie eine Erdnuss und brachte ihm den Namen „Peanut“ ein.
Nach einigen physiotherapeutischen Behandlungen, viel Ruhe und entspannter Bewegung ging es ihm bald deutlich besser. Auch das viele Toben und Spielen mit seinem Ponyfreund Moldi half ihm, noch einmal zurück zu seinem Körper und zu seiner Lebensfreude zu finden. Geblieben war die vernarbte Kaumuskulatur, wodurch er strukturreiches Heu und Gras nicht gut kauen konnte. Zweimal am Tag brauchte er seine eingeweichten Heucobs mit Mash, zupfte sich die zarteren Grashalme und bekam Heu, soviel er eben kauen konnte.
Das erstaunlichste an diesem Pony war: Trotz allem, was er erlebt hatte, war er bei uns immer ein so fröhliches, selbstbewusstes, lustiges und bewegungsfreudiges kleines Kerlchen. Er war zwar vorsichtig und kein Draufgänger, liebte aber Spaziergänge und Bodenarbeit, ging freundlich und offen auf neue Leute zu, war sanft und leicht zu führen selbst für Kinder, verbreitete gute Laune mit seiner fohlenhaften Ausstrahlung.
Lieber Peanut, danke Dir für die vier guten Jahre Fröhlichkeit. Wir vermissen Dich sehr und denken an Dich, wie Du jetzt mit Deinem alten Kumpel Moldi über die Wolkenwiesen tobst.
Ann-Marie und Lisa